Nahrungsergänzung im Blick: Vitamin B6


Sinn oder Unsinn?
Nahrungsergänzung im Blick: Vitamin B6
Mira Drozdowski/Shutterstock.com

Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin B6 verleihen starke Nerven und verbessern die Konzentration – so versprechen es zumindest einige Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln. Doch wie viel Wahrheit steckt hinter der Werbung?

Unverzichtbar für Stoffwechsel, Immunsystem und Nerven

Der Begriff „Vitamin B6“ umfasst eine ganze Gruppe verschiedener Moleküle. Ein bekannter Vertreter ist zum Beispiel das Pyridoxin. Zusammen sind die Moleküle an über 100 Reaktionen im Körper beteiligt. Besonders wichtig ist ihre Rolle im Stoffwechsel von Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten. Aber auch für das Nervensystem, das Immunsystem und die Produktion der roten Blutkörperchen – den Erythrozyten – ist Vitamin B6 unverzichtbar.

Vitamin-B6-Mangel sehr selten

Beim Vitamin B6 handelt es sich um einen essenziellen Nahrungsbestandteil, das heißt der Körper kann es nicht selbst herstellen. Sämtliches Vitamin B6 muss also über die Nahrung aufgenommen werden. Glücklicherweise ist das Vitamin in fast allen tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln in großen Mengen enthalten, sodass ein Vitamin-Mangel sehr selten vorkommt.  

Zu viel ist schädlich

Anders sieht es bei Menschen mit Vorerkrankungen aus. Wer zum Beispiel unter einer chronischen Magen-Darm-Erkrankung oder Alkoholabhängigkeit leidet, sollte gut auf seine Vitamin-Versorgung achten. Auch Medikamente gegen Tuberkulose, Epilepsie oder Asthma und hormonelle Verhütungsmittel entziehen dem Körper das Vitamin. Betroffene fragen am besten die behandelnde Ärzt*in um Rat und achten gut auf die Symptome eines Vitamin-B6-Mangels. Dazu gehören zum Beispiel Schmerzen, Kribbeln oder Taubheit an den Händen und Füßen. Bei einem ausgeprägten Mangel leiden Betroffene unter einer Anämie, also einer Blutarmut. Dadurch fühlen sie sich oft müde und schlapp.  

Während Nahrungsergänzungsmittel für Menschen mit einem Mangel sinnvoll sind und die Symptome mildern, machen sie für Menschen ohne Mangel wenig Sinn. Denn durch eine zusätzliche Aufnahme des Vitamins werden die Nerven und das Gehirn nicht leistungsfähiger. Im Gegenteil: Wer über einen langen Zeitraum hohe Mengen des Vitamins aufnimmt, muss sogar mit Symptomen wie Muskelschwäche oder Nervenschäden rechnen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit empfiehlt deshalb: Lieber nicht mehr als 25 Milligramm Vitamin B6 in Form von Nahrungsergänzungsmitteln aufnehmen.

Quellen: Elmadfa und Leitzmann: Ernährung des Menschen, 6. Auflage, utb, 2019; Verbraucherzentrale; DGE Referenzwerte und FAQ; EFSA

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